Till Eulenspiegel - Eulen und Meerkatzen

ein umherstreifender Schalk des 14. Jahrhunderts Er tat nur das, was man ihm sagte – unbekannter Autor –

Till Eulenspiegel, auch Dil Ulenspiegel und Dyl Ulenspegel (niederdeutsche Schreibweise: Dyl Ulenspegel [dɪl ˈʔuːlnˌspɛɪgl̩], hochdeutsch beeinflusst: Til Ulenspiegel), ist der Protagonist eines mittelniederdeutschen Volksbuchs. Die Germanistik spricht heute von einem Schwank- bzw. Prosaroman. Laut dieser Schwanksammlung war Eulenspiegel ein umherstreifender Schalk des 14. Jahrhunderts, der sich dumm stellte, tatsächlich aber gerissen war und seinen Mitmenschen immer neue Streiche spielte. Das Volksbuch erschien erstmals um 1510 unter dem Titel Ein kurtzweilig lesen von Dil Ulenspiegel, geboren vß dem land zu Brunßwick, wie er sein leben volbracht hat […] bei dem Straßburger Verleger und Drucker Johannes Grüninger. Das Buch, dessen Verfasser unbekannt blieb, wurde bereits im 16. Jahrhundert zu einem Bestseller.

Quelle: Till Eulenspiegel – Wikipedia

Till Eulenspiegel wehrte sich schon immer dagegen, ein Handwerk zu erlernen. Und nachdem er nun durch die Gegend gestreift war, ohne tagelang etwas gegessen zu haben, suchte er nach einer Lösung. Ein Handwerk hatte er nie gelernt. Wie soll er sich jetzt eine Arbeit suchen und Geld verdienen?

Till war gerade auf der Flucht, da er einen Bäcker betrogen hatte und sich der Strafe entziehen wollte. Da hatte er schon die nächste Idee. In Braunschweig suchte er wieder mal nach einem Bäcker, denn da gibt es ja immer etwas zu essen und außerdem einen warmen Ort für den Winter. Tatsächlich suchte gerade in Braunschweig ein Bäcker einen Gehilfen, der ihm in seiner Backstube über die Feiertage aushelfen sollte.

Da kam ihm Till Eulenspiegel gerade recht. Der junge Till strengte sich an und arbeitete sogar ganze zwei Tage lang fleißig. Am dritten Tag wollte sich der Bäcker ein wenig zur Ruhe setzen und sagte zu seinem Gehilfen, er solle ohne ihn fleißig weiter backen. Der Bäcker werde früh ins Bett gehen und ihm am nächsten Morgen wieder helfen. Auf Tills Frage, was er denn backen solle, antwortete der Bäcker mit einem Scherz. Er sagte zu Till, er solle Eulen und Meerkatzen backen. Verwundert über die Frage seines Gehilfen ging der Bäcker kopfschüttelnd ins Bett.

Till Eulenspiegel nahm die Anweisungen seines Bäckermeisters wörtlich und machte aus feinstem Mehl Eulen und Meerkatzen. Als der Bäcker am nächsten Morgen das ungewöhnliche Gebäck sah, war er erzürnt. Doch Eulenspiegel antwortete, dass er nur den Worten seines Bäckermeisters gefolgt wäre. Der Bäcker schrie Till an, dass er das teuer bezahlen würde.

Da zögerte Till nicht und zahlte dem Meister den Teig. Nachdem er für den Teig bezahlt hatte, konnte er ihn auch mitnehmen. Der Bäcker war damit einverstanden und jagte seinen Gehilfen aus der Backstube. Nun war Till Eulenspiegel schon wieder ohne Arbeit. Allerdings hatte er diesmal das Gebäck in der Tasche. Er machte sich auf den Weg in die Herberge „Zum wilden Mann“, wo er über seinen nächsten Schritt nachdachte.

Da fiel ihm ein, dass er mal etwas Interessantes über Braunschweig gehört hatte. Dort könne man angeblich alles Mögliche zum Kauf anbieten und würde immer jemanden finden, dem man es verkaufen könnte. Darauf stellte er einen ausgeliehenen Tisch vor die Kirche und bot sein Gebäck in Form von Eulen und Meerkatzen zum Verkauf an.

Überraschenderweise fand er genügend Kundschaft, um das Dreifache zu verdienen, was er dem Bäcker gezahlt hatte. Das verärgerte den Bäcker. Doch als er sich von Till das Backen bezahlen lassen wollte, konnte er ihn nicht mehr finden.

Quelle: Eulen und Meerkatzen – www.Till-Eulenspiegel.de